Wissenswertes - Ablauf eines Fluges

Für alle, die Angst haben vor diesem  vermeintlich übermächtigen Ablauf eines Fluges, die Angst haben sich dort nicht zurecht zu finden oder einfach nur interessiert daran sind, erklärt "Über den Wolken" ganz anschaulich den Ablauf.

HAM © Andreas Unterberg
HAM © Andreas Unterberg

1) Orientierung /Orientation

Diese Phase beginnt schon zu Hause. Man kann sich im Internet auf den verschiedenen Homepages der Flughäfen bspw. über das Terminal informieren, in dem die Fluggesellschaft operiert. Denn größere Flughäfen besitzen oft mehr als ein Terminal. Zusätzlich kann man gleich das Parkhaus dazu aussuchen und sich auch über die Parkgebühren informieren. Sie finden hier auch eine von mir zusammengestellte Übersicht für deutsche Flughäfen. Anschließend einfach mit dem Auto den Schildern folgen, immer in Richtung "Abflug" fahren und in das gewünsche Parkhaus. Falls möglich, kann man auch Bus und Bahn zum Airport nutzen.

HAM © Andreas Unterberg
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2) Check-in

Nachdem man am besten zwischen 1,5 und 2 Stunden vor Abflug zum Flughafen gefahren ist, geht es los. Auf den Timetables (Tafeln, auf denen alle Flüge aufgelistet sind) kann man schnell schauen, welche Check-in Schalternummer sein jeweiliger Flug hat. Große Schilder am Flughafen zeigen einem den Weg zu den Schaltern. Falls man die Richtung nicht findet, gibt es auch immer Hilfspersonal und Serviceschalter am Airport. Hat man den Schalter gefunden, erstmal Personalausweise mit dem Flugticket oder Ausdruck zusammen abgeben. Dann stellt man die Koffer nacheinander auf das Band und lässt sie wiegen. Hier zahlt sich ein vorheriges Wiegen aus. Meistens hat man zwischen 15kg und 20kg Freigepäck, bei vielen Billigflieger nur gegen Bezahlung. Bitte bei Buchung daran denken.

Einige Airlines bieten auch einen Online Check-in im Internet an. Achtung: Gerade Billigflieger wie Ryanair setzen diesen sogar voraus, verschicken aber immer vorher Erinnerungsmails daran. Mit der selbst ausgedruckten Bordkarte kann man dann direkt zu den Sicherheitskontrollen gehen. Es sei denn, man reist mit Gepäck. Dieses muss natürlich noch abgegeben werden, an sogenannten(Gepäckabgabeschaltern - Baggage Drop-Off).

STN © Andreas Unterberg
STN © Andreas Unterberg

3) Safety Check

(Sicherheitskontrolle)

=> siehe auch Sicherheitsbestimmungen

Mit den Bordkarten geht es dann zur Sicherheitskontrolle. Man hat natürlich noch etwas Zeit und kann hier und da noch die Shops und die Cafes vor der Kontrolle besuchen. Dabei sollte man allerdings keine Getränke zum Mitnehmen kaufen, diese nur nach der Kontrolle kaufen, denn nur die sind kontrolliert und flugfertig. In der Sicherheitskontrolle sollte man seine Jacke und seinen Gürtel ausziehen. Einige verlangen auch das Ausziehen der Schuhe. Inhalt der Hosentaschen und alles was man in der Hand hält in einen Behälter vom Flughafen legen, Jacke und Tasche in einen anderen. Darauf achten, dass sich keine scharfen Gegenstände und Flüssigkeiten in ihr befinden. Dann läuft man einfach durch den Bogen, der einen nach Metallen und anderen Gegenständen abscannt. Das ist gänzlich ungefährlich für den Körper. Wenn es nicht piept, geht man einfach zu seinen Sachen am Ende des Bandes, zieht sich wieder an und begibt sich zum Gate. Piept es doch, dann stellt man sich kurz mit gespreizten Beinen hin und lässt sich kontrollieren. Dabei wird die Kontrolle geschlechterspezifisch aufgeteilt. Alles dient nur zur Sicherheit und daher sollte man es wohlwollend ertragen. Die neuen Ganzkörperscanner, die teilweise schon eingesetzt werden, dienen der zusätzlichen Sicherheit. Beine auseinander und beide Arme, leicht angewinkelt nach oben halten. Wird einem aber auch noch mal erklärt.

STN © Andreas Unterberg
STN © Andreas Unterberg

4) Der Weg zum Gate / Finding the Gate

Der Weg zum Gate ist gesäumt mit Restaurants, Cafes und Shops. Diese verlocken auch mal die Zeit zu vergessen. Man sollte also immer seine auf der Bordkarte befindliche Boardingzeit im Auge haben, meist 20 Minuten vor Abflug. Alle Getränke, die hier gekauft werden, können später auch ins Flugzeug genommen werden. Snacks können sie zu jeder Zeit kaufen und mitnehmen, auch von zu Hause. Natürlich auf rohe Fleischprodukte und Milchprodukte achten, da einige Länder die Einfuhr verbieten. Die Gatenummern sind überall übersichtlich ausgeschildet und an jedem Gate gibt es große Monitore auf denen Abflugzeiten, Flugnummer und das Ziel zu sehen sind. Halten sie sich kurz vor der ausgeschriebenen Boardingzeit bitte in Gatenähe auf.

SKG © Andreas Unterberg
SKG © Andreas Unterberg

5) Boarding

Ihr Flug wird auf Deutsch und auf Englisch aufgerufen und die Menschen stellen sich schon automatisch in einer Reihe auf. Bedenken Sie, dass gerade Billigfluggesellschaften den Service des "Priority Boardings" anbieten. Hier kann man gegen Aufpreis früher ins Flugzeug und stellt sich in eine Extraschlange an. Bei den Billigfliegern gibt es nämlich immer freie Platzwahl. Bei den anderen hat man vom Check-in an einen festen Sitzplatz, daher muss man sich auch nicht allzu früh in die Schlange einreihen. Viele Airlines bieten auch eine Sitzplatzresiervierung bei der Buchung gegen Aufpreis an.

Nachdem die Bordkarte eingescannt wurde (elektronische Bordkarte mit dem Smartphone möglich) geht man ins Flugzeug, entweder direkt durch die sogenannte Gangway oder in einen Bus, weil sich das Flugzeug auf einer Außenposition befindet. Dann noch die großen Teile unter dem Sitz und die kleinen Teile in die Fächer über seinem Sitzplatz verstauen und los gehts!

FRA © Andreas Unterberg
FRA © Andreas Unterberg

6) Das Rollen zum Start / Taxi

Während des Rollens zur Startbahn gibt es immer die Sicherheitsvorkehrungen für den Notfall. Gezeigt und besprochen werden:

- Gurt (an-und abschnallen)

- Druckabfall in der Kabine (Sauerstoffmaske)

- Notwasserung (Schwimmweste)

- Beachten der Sicherheitskarte

Wenn alles abgeschossen ist, bitte anschnallen, das Tablett oben lassen, die Sonnenblenden auch und alle elektronischen Geräte abschalten, denn es geht gleich los.

SKG © Andreas Unterberg
SKG © Andreas Unterberg

7) Der Start / Take off

Beim Start, drückt der Pilot die Schubhebel nach vorne.  Der Passagier hört ein lautes Aufheulen der Triebwerke!

Der vordere Teil des Flugzeuges hebt optisch etwas an, verlässt den Boden aber zunächst noch nicht (durch die Beschleunigung).

Der Passagier wird in den Sitz gedrückt, während das Flugzeug gleichmäßig beschleunigend mit 80.000 PS die Startbahn abfährt. Dabei irgendwann hebt dann das Bugrad ab, was man erst nicht merkt, kurz nach dem Abheben der Hinterräder merkt man ein leichtes Ziehen, welches auf die Gravitationskraft zurückzuführen ist. Es dauert einige Sekunden, dann ist es vorbei (wie im Fahrstuhl). Im Cockpit zieht der Pilot das Steuerhorn zu sich, dann hebt der Flieger ab. Kurz danach, bei sicherer Steigung fährt der Pilot mit einem Hebel das Fahrwerk ein. Der Flieger ist nun im Steigflug und nach 15 - 20 Minuten geht er in den Reiseflug über!

BCN © Andreas Unterberg
BCN © Andreas Unterberg

8) Der Steigflug / Climb

Im Steigflug muss man noch angeschnallt sitzen bleiben. Nach einer gewissen Zeit drosselt der Pilot den Schub etwas und fährt stufenweise die Klappen ein. Die Flugbegleiter fangen mit ihren Vorbereitungen in den Küchen an. Elekronische Geräte müssen während  Steig-und Sinkflugphase ausgeschaltet bleiben, dürfen dann im Reiseflug aber angemacht werden, außer Handys oder Smartphones, die müssen immer ausgeschaltet bleiben. Einige erlauben die Einstellung auf "Flugmodus".

LPA © Andreas Unterberg
LPA © Andreas Unterberg

9) Der Reiseflug / Cruising

Im Reiseflug fliegt man ruhiger als im Auto oder im Bus. Man kann ganz selten mal einen Ruck spüren, der auf Wind oder Luftwirbel von anderen Flugzeugen zurückzuführen ist. Im Reiseflug kann man wieder aufstehen und die Toilette besuchen. Die Flugbegleiter kommen mit ihren Servicewagen rum und verteilen essen und Getränke, man kann ebenfalls aus dem Bordshop zollfrei einkaufen oder ganz einfach schlafen, fernsehen, Musik hören oder lesen. Auch der Pilot oder der Kopilot macht eine Durchsage über aktuelle Route, Wetter am Zielort etc.. Piloten und Kopiloten wechseln sich mit dem Fliegen ab, entweder macht der eine den Hinflug und der andere arbeitet ihm zu oder umgekehrt. Das Rollen am Boden allerdings übernehmen nur die Kapitäne. Nach ca. 8 Dienstjahren als Kopilot hat man die Chance auf eine Beförderung zum Kapitän.

LPA © Andreas Unterberg
LPA © Andreas Unterberg

10) Der Sinkflug / Descent

Der Sinkflug staffelt sich in verschiedene Phasen. In der ersten Phase ist noch alles so wie im Reiseflug, dann nach und nach räumen die Flugbegleiter alles ein und weg und fordern zum Anschallen und Hinsetzten auf. Die Landeklappen werden schrittweise ausgefahren und der Anflug beginnt. Sobald der Pilot die Landefreigabe erhält, wird das Fahrwerk ausgefahren, der Endanflug beginnt. Nun wird es auch etwas lauter in der Kabine, da der Luftwiderstand gegen das Fahrwerk ein Geräusch erzeugt. Während des gesamten Sinkfluges merkt man mal stärker, mal schwächer die Druckveränderungen, die in der Kabine schrittweise angepasst werden.

FRA © Andreas Unterberg
FRA © Andreas Unterberg

11) Die Landung / Landing

Da wo die Landebahn anfängt beginnt der Pilot die Maschine " abzufangen". Sie wird aus ihrem stetigen Sinkflugprozess rausgeholt und die Nase etwas angezogen. Dies verhindert ein zu hartes aufsetzen.

Das Flugzeug kann so mit den Hinterrädern zuerst aufsetzen. Sobald diese aufgesetzt sind, geht der Pilot in den Umkehrschub um das Flugzeug abzubremsen und fährt Bremsklappen klappen oberhalb der Tragflächen hoch. Dann rollt er von der Bahn ab und das Kabinenpersonal begrüßt sie am Zielort.

SKG © Andreas Unterberg
SKG © Andreas Unterberg

12) Das Rollen zur Parkposition / Taxi to parking position

Während dieses Vorganges sollte man noch angeschnallt sitzen bleiben. Einige Menschen haben es wohl immer eilig und springen schon kurz vor Erreichen der Parkposition auf, obwohl es da schon böse Unfälle gegeben hat. Entweder parkt das Flugzeug direkt am Terminal und man kann den Flieger über eine Gangway verlassen oder es parkt auf einer Außenposition, die man dann mit einem Bus verlässt. Sobald das Flugzeug steht und die Anschnallzeichen erloschen sind werden die Motoren ausgeschaltet und man kann nun aufstehen, um sich seine Sachen aus den Ablagen über dem Sitzplatz zu holen. Sobald die Türen aufgehen, kann das Flugzeug verlassen werden. Achtung, nichts liegen lassen!

 

FMO © Andreas Unterberg
FMO © Andreas Unterberg

13) Nach dem Verlassen des Flugzeugs / Customs and Baggage Claim

Nach dem Verlassen der Maschine heisst es nun Koffer wiederholenn (Baggage Claim) und je nach Destination auch eine Passkontrolle. Dabei muss man einfach dem Menschenstrom folgen. Die Gepäckbänder sind alle nummiert und auf einem Monitor wird einem angezeigt, auf welchem Band die Koffer welches Fluges erscheinen. Hat man dann seinen Koffer, geht man einfach zum Ausgang. Hier steht der Zoll (Customs). Hat man anmeldepflichtige Waren dabei, begibt man sich durch den roten Ausgang. Hat man keine dabei, durch den grünen. Versucht man anmeldepflichtige Waren durch den grünen Eingang illegal zu schmuggeln und wird bei einer Stichprobe erwischt, führt das zu einer Anzeige und einem Bußgeld.

Hat man einen Anschlussflug gebucht, geht man nicht in Richtung Ausgang (Exit) sondern in Richtung "Connections" und schaut auf einer Timetable nach seinem neuen Abfluggate. In diesem Fall verlässt man den Transitbereich des Flughafens nicht.

14) Den Urlaub genießen / Enjoy your holidays

Nach einem erfolgreichen Flug heißt es nun den Urlaub genießen. Ob Citybreak oder Sommerurlaub.

Geschäftsleute können sich auf erfolgreiche Arbeitstage freuen.

Wer nach Hause gekommen ist kann sich freuen, wieder gut angekommen zu sein und kann allen von der Reise berichten und die nächste buchen.

 

Guten Flug!

Have a safe flight!