Wissenswertes - Kondensstreifen

© Andreas Unterberg
© Andreas Unterberg

Viele Menschen denken, dass der Kondensstreifen eines Flugzeuges am Himmel Qualm ist, so wie manchmal er aus qualmenden Auspuffen von Autos kommt. Dabei ist ein Kondensstreifen an sich ziemlich harmlos. Trotzdem gibt es einige Wissenschaftlicher, die sich mit ihm auseinandersetzen. Kondensstreifen bilden sich ca. ab 8km Höhe und bei ca. -40°C. Der im Abgasstrahl enthaltene Wasserstoff kondensiert, auf Grund der kalten Außentemperatur bilden sich kleine Eiskristalle mit einem Rußkern. Diese millionen Eiskristalle sind als weißer Kondenstreifen für uns sichtbar. Dabei entsteht zwischen Flugzeug und Kondensstreifen immer eine kleine Lücke, da die Kondensierung eine gewisse Zeit benötigt. Ist die obere Luftschicht feucht, also übersättigt, haften sich mehr und mehr Eiskristalle an und der Kondensstreifen wird auseinandergezogen. Ist die Luft trocken, also untersättigt, dann löst er sich nach wenigen Minuten auf.

Verbreiterter KS © Andreas Unterberg
Verbreiterter KS © Andreas Unterberg

Forscher beschäftigen sich nun mit der auseinandergezogenen Variante. Sie verteilt sich teilweise über ein Areal von mehr als 10 km und sieht einer feinen Cirruswolke dann ziemlich ähnlich. Sie fungiert dann wie eine Art Schutzschild um die Erde und reflektiert die von der Erde abgestrahlte Wärme wieder zurück, verhindert aber auch zusätzlich zu starke Sonneneinstrahlung von oben. Während des Flugverbots, als der islandische Vulkan Eyjafjallajökull im April 2010 ausbrach, konnte man keine Kondesstreifen mehr am Himmel sehen. Außerdem wurde es tagsüber etwas wärmer und nachts dafür kälter, da der Schutzschild nicht mehr vorhanden war.

Auflösende KS © Andreas Unterberg
Auflösende KS © Andreas Unterberg

Forscher und auch einige Bürgerinitiativen sind trotzdem skeptisch gegenüber den Streifen und denken, dass sie maßgeblich das Klima beeinflussen. Auch über die Zusammensetzung wird häufig diskutiert. So werden sie oft "Chemtrails" genannt, als Anspielung auf angebliche, zugesetzte chemische Inhaltsstoffe und Verschörungstheorien von Versuchsstoffen, die so in die Erdatmosphäre gebracht werden sollen. Diese Mutmaßungen sind nicht bewiesen. Fakt ist, sie stellen keine gesundheitliche Gefahr für den Menschen dar, verschleiern aber manchmal, bei trockener Luft, im Laufe des Tages in Ballungsräumen den blauen Himmel.